Das Schweißgerät

Schweißgerät Foto: Pexels / Pixabay
Ein Schweißgerät ist ein Werkzeug, welches die Verbindung zweier Werkstücke mittels Wärme- und Krafteinwirkung ermöglicht. Bearbeitet werden mit einem solchen Gerät vor allem Metalle verschiedener Art.
Die konkrete Funktionsweise lässt sich pauschal nicht beschreiben, da es unterschiedliche Schweißverfahren gibt. Welche Schweißstromquelle verwendet wird, aus welchem Material und von welcher Stärke die genutzten Elektroden oder Drähte sind oder ob ein sogenanntes Schutzgas Anwendung findet, spielt hier zum Beispiel eine Rolle.
Eine grobe Unterteilung kann man vornehmen in Schmelzschweißen (Schweißen ohne Krafteinwirkung) und Pressschweißen (Schweißen mit Kraftaufwand).
Welche Schweißgerät-Arten gibt es?
Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Schweißverfahren und daher auch verschiedene Schweißgeräte. Nun möchte ich dir einmal die gängigsten Arten vorstellen und dabei kurz ein paar Unterschiede beschreiben.
Zunächst sind die Schutzgas Schweißgeräte zu nennen. Diese unterscheiden sich klar von anderen Arten durch die Gasflasche, welche am Gerät angeschlossen ist. Häufig hört man auch die Bezeichnung MIG/MAG-Schweißgerät. MIG und MAG sind die Abkürzungen für die verwendeten Gas-Arten (Metall-Inert-Gas und Metall-Aktiv-Gas). Beim Schweißvorgang wird das Gas über eine Drüse der Schweißstelle zugeführt und schützt sie so vor Reaktionen mit der Umgebungsluft. Dadurch kann eine sehr schöne und feste Schweißnaht entstehen.
Bei Fülldraht Schweißgeräten entfällt die Gasflasche. Hier ist direkt im verwendeten Draht ein bestimmtes Pulver enthalten, das an der Schweißstelle aufgrund der Hitze zu Gas wird. Dann kann es auch dort seine schützende Funktion erfüllen.
Ebenfalls ohne Gas funktionieren die Elektroden Schweißgeräte. Bei diesen Geräten wird mit einem Elektrodenstab gearbeitet, der von Hand an die Schweißstelle herangeführt wird und dort abschmilzt. Es fließt also nicht nur der Strom über diese Elektrode, sondern sie stellt gleichzeitig einen Zusatzstoff dar mit dem die Schweißnaht gebildet wird.
Ein letztes Verfahren ist das WIG-Schweißen (Wolfram-Inert-Gas-Schweißen). Hier wird wieder mit einer Gasflasche gearbeitet. Es wird mit einer Hand der Schweißbrenner bedient, während die andere einen Schweißzusatz zuführen muss. Es ist ein eher komplizierteres Verfahren, aber wenn man es beherrscht sind ganz klar bessere Ergebnisse als mit den anderen Schweißgerät-Arten möglich.
Wo werden Schweißgeräte genutzt?
Man findet die beschriebenen Schweißgeräte in verschiedensten Werkstätten, Produktionshallen, Garagen oder Kellern vor. Die Geräte werden zum einen von Profis, die beruflich damit arbeiten, verwendet. Die Nutzung erstreckt sich dabei von Baustellenarbeiten über Produktionsprozesse bis hin zur Reparatur in der klassischen Autowerkstatt.
Andererseits zählen auch Heimwerker gern ein Schweißgerät zu ihrem Werkzeug. Wenn man das Schweißen beherrscht bieten sich nämlich zahlreiche neue Möglichkeiten, bestimmte Arbeiten an und um Haus und Grundstück selbst durchzuführen. Neben Reparaturen kann man aber genauso gut Dinge selbst erschaffen und kreativ tätig werden. Die Anschaffung eines eigenen Schweißgeräts ist für den Heimwerker daher nur zu empfehlen.
Wichtige Merkmale und Eigenschaften
Auf bestimmte Produkteigenschaften sollte man achten, wenn man sich ein Schweißgerät zulegen möchte. Zunächst natürlich auf den Netzanschluss, welcher bei vielen Geräten ein üblicher 230 V Steckdosenanschluss ist. Profi-Geräte mit hoher Leistung laufen dagegen oft über Starkstrom.
Unbedingt geachtet werden muss auf das mögliche Schweißstrom-Intervall. Je größer dieses ist, desto besser kann man sich an unterschiedlichste Materialarten und -stärken anpassen. Wenn der Strom stufenlos geregelt werden kann, ist das natürlich ideal.
Die Einschaltdauer (ED) ist eine Prozentzahl, welche man immer in der Produktbeschreibung von Schweißgeräten lesen kann. Sie gibt an, wie lange mit dem Gerät gearbeitet werden kann ohne dass es überhitzt. Die Angabe bezieht sich in der Regel auf einen Zeitraum von 10 Minuten. Das heißt bei beispielsweise 60 % ED könnte 6 Minuten durchgearbeitet werden und dann ist eine Pause von mindestens 4 Minuten einzuhalten.
Ebenfalls wichtig sind die Maße sowie das Gewicht. Häufig soll ein Schweißgerät relativ mobil sein, sodass in der Hinsicht auch diese Werte bedeutsam sein können.
Wenn man über einen Kauf nachdenkt, sollte man sich unbedingt weiter zu dem Thema Schweißen informieren und in Frage kommende Schweißgeräte vergleichen. Zum einen hinsichtlich dieser Produktmerkmale, zum anderen natürlich auch in Betracht auf die Einsatzmöglichkeiten, die Preise sowie auf Bewertungen.
Welches Zubehör wird zum Schweißen benötigt?
Wer mit dem Schweißen beginnen will, muss neben dem Schweißgerät an sich noch an ein paar weitere Dinge denken. Je nachdem welche Art von Schweißmaschine man besitzt ist verschiedenes notwendig um das Gerät betriebsfertig zu machen. Bei Schutzgas und WIG Schweißgeräten muss beispielsweise eine Gasflasche besorgt und angeschlossen werden. Für Geräte die mit Drahtvorschub arbeiten muss eine passende Drahtrolle gefunden und richtig eingesetzt werden. Für Elektroden Schweißgeräte, bei denen die Elektroden ja abschmelzen, müssen dagegen die richtigen Elektrodenstäbe bereitliegen.
Neben den Teilen, die das Schweißgerät an sich erst funktionstüchtig machen, ist natürlich auch noch an die Sicherheitsausrüstung für den Schweißer zu denken! Hier ist vor allem der Gesichtsschutz in Form eines Schweißschildes oder Schweißhelms wichtig. Aber auch die weitere Bekleidung sollte mit Bedacht gewählt werden. Sie sollte den gesamten Körper bedecken und im Idealfall extra für Schweißer ausgelegt sein. Mit dem Schutz des Körpers, insbesondere der Augen und der Haut sollte keinesfalls leichtfertig umgegangen werden.